Huber-Elf steht nach einer bitteren 3:4-Schlappe gegen Ostermünchen mit leeren Händen da
Was für die Zuschauer in der Hobmaier-Arena am Samstag Nachmittag ein Leckerbissen war, war für die beiden Trainer ein Albtraum und zum Haare raufen. Der SV Ostermünchen reiste mit der Visitenkarte ungeschlagen und bis dato noch ohne Gegentor an, am heutigen Tag war aber alles anders, beide Abwehrreihen präsentierten sich zwar offensiv sehr stark, defensiv jedoch offen wie ein Scheunentor. Die Partie begann mit einem Paukenschlag, keine zwei Minuten waren gespielt, da klingelte es bereits zum ersten Mal im Gästetor nachdem sich Stefan Mauerkirchner auf rechts schön durchsetzen konnte, seine perfekt getimte Flanke erreichte den Kopf von Manuel Schlesak, der wunderschön aus 8m halblinks zum 1:0 einnickte. Postwendend gelang den Gästen aber nur eine Minute später prompt der 1:1-Ausgleich, auf links kommt Marco Bell ans Leder und aus leicht spitzem Winkel zieht er einfach mal ab, der Ball findet durch einige Abwehrbeine hindurch doch tatsächlich den Weg ins lange Eck – was für ein Auftakt der Begegnung!
In der Folgezeit beruhigten sich die Gemüter etwas, Mauerkirchner brachte in der 21.Minute nach Flanke etwas zu wenig Schmackes hinter die Kugel, seinen Kopfball aus 11m entschärfte Gästekeeper Schenk. Der SVO kombinierte sich spielerisch stark und schnell im Umschaltspiel nach vorne, so auch in der 28.Minute, Florian Schinzels Fernschuss aus 17m ging jedoch knapp am Tor vorbei. Dennoch passierte bis zur kurz vor der Halbzeit nicht mehr allzu viel, einzig ein 30m-Fernschuss von Josef Wittmann – leicht übers Gehäuse verzogen, notierte man auf dem Zettel. In der Nachspielzeit von Durchgang eins dann aber nochmal ein Blackout des SVO, in bester Torwartmanier hechtete ein Abwehrspieler der Gäste im eigenen 16er zum Ball, die logische Folge war natürlich Handelfmeter, den sich Routinier Felix Maaßen nicht entgehen ließ und zum 2:1-Halbzeitstand einschoss.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit versuchten die Hausherren die Gunst der Stunde zu nutzen, agierten mit der Führung im Rücken etwas zielstrebiger nach vorne, die Gäste wirkten noch etwas geschockt. Nach einer schönen Kombination in den Strafraum kam es zum Getümmel, der Ball erreichte am langen Eck Paul Wittmann, der frei zum Abschluss kam, doch Johannes Schenk im Tor parierte den strammen 15m-Knaller hervorragend (58.). Mit einer energischen Einzelleistung über rechts und einem unnachahmlichen Antritt ließ Stefan Mauerkirchner in der 64.Minute seine Gegenspieler stehen, zog aus 18m halbrechts ab, doch der Ball strich knapp übers Tor.
In der 66.Minute dann aber doch etwas überraschen der erneute Ausgleich, ein Flankenball von der rechten Seite – eigentlich ungefährlich – prallt irgendwie ab und Andreas Niedermeier war zur Stelle und schob ein – 2:2. Die Heimelf wirkte aber keineswegs geschockt, der Offensivdrang war noch nicht gestillt und so ging es wieder auf die andere Seite, erneut senkte sich eine gefährliche Flanke in den Strafraum und wieder war auf Seiten der Gäste die Hand im Spiel und somit zeigte der umsichtige Schiedsrichter folgerichtig auf den Elfmeterpunkt. Felix Maaßen übernahm die Verantwortung, verlud Gästekeeper schenk und es hieß 3:2 für Siegsdorf, aber noch im Freudentaumel – die Torjubelmusik des Stadionsprechers war noch nicht verhallt – schlugen die Gäste erneut zu und keine 60 Sekunden später gelang Christian Dirscherl auf der Gegenseite der 3:3-Ausgleich, nachdem er einen Schlenzer sehenswert ins linke obere Kreuzeck zirkelte – unfassbar!
Beide Teams – in der Abwehr teilweise löchriger wie ein Schweizer Käse – wollten sich aber mit dem Unentschieden nicht zufrieden geben, so versuchte es Stefan Mauerkirchner in der 82.Minute noch einmal, als er einen langgezogenen Ball aus der eigenen Abwehr schön an und mit nahm, jedoch aus 18m und etwas spitzem Winkel erneut etwas glücklos verzog. In der Schlussminute dann aber doch noch der Lucky Punch für den SV Ostermünchen, der am heutigen Tag starke Gästestürmer Andreas Niedermeier wurde nochmal langgeschickt, scheiterte aber zunächst an der Glanzparade von TSV-Schlussmann Fabian König, im Nachsetzen kam es mit mehreren Spielern zum Gewühl, Niedermeier lachte sich eins und schob schließlich aus kurzer Distanz zum 3:4 ein. Was für ein dramatisches Ende einer hochinteressanten Bezirksliga-Partie in Siegsdorf! Die Hausherren müssen sich am Ende geschlagen geben und sollten in den nächsten Wochen zusehen, sich zu stabilisieren, sonst wird es sicherlich sehr schwer in dieser Saison. Die Gäste hingegen kassierten zwar die ersten drei Gegentreffer der Saison, entführen aber dennoch drei Punkte und orientieren sich in der Tabelle weiter nach oben.